Eidg. Fachausweis

Arbeitsagoge/-in BP

eingliedern, begleiten, instruieren, trainieren, fördern

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Was macht ein/e Arbeitsagoge/-in BP?

Behinderung, kriminelle Vorgeschichte, Migrationshintergrund oder psychische Probleme, es gibt zahlreiche Gründe, weshalb Arbeitslose Schwierigkeiten haben, sich erneut ins Berufsleben einzugliedern. Dann sind sie froh um die professionelle Hilfe der Arbeitsagogen und Arbeitsagoginnen. Diese erleichtern den Betroffenen den Zugang zur Arbeitswelt auf ganz unterschiedliche Weise.

Beispielsweise begleiten und instruieren sie sie in einer bestimmten beruflichen Tätigkeit. Oder sie arbeiten in Gruppen von Leuten mit ähnlichen Integrationsproblemen. Für Erwerbsunfähige oder Menschen mit Behinderung nimmt die Arbeit der Arbeitsagogen eher therapeutische Formen an. In Behindertenwerkstätten zum Beispiel können geistig oder körperlich beeinträchtigte Menschen dank entsprechender Einrichtung und durch die Betreuung der Arbeitsagogen ebenfalls einer Arbeit nachgehen.

Je nach Problemstellung trainieren die Arbeitsagogen die Ausdauer oder Konzentration ihrer Klienten, fördern besondere Fähigkeiten und motivieren durch Lob. Ziel ist immer, den Betroffenen Selbständigkeit und ihr Selbstvertrauen zurückzugeben und sie optimal gerüstet in die Berufswelt zu entlassen.

Was und wozu?

  • Damit einem Langzeitarbeitslosen der Einstieg in eine berufliche Tätigkeit gelingt, setzt der Arbeitsagoge zuerst mit ihm die Ziele fest, die er erreichen soll.
  • Damit die Arbeitsagogin die Beratung und Vorgehensweise für eine Eingliederung in die Arbeitswelt nicht ständig wiederholen muss, leitet sie ehemalige Drogensüchtige in einer Gruppe an.
  • Damit eine ehemalige Straftäterin beweisen kann, dass sie zu ehrlicher Arbeit gewillt ist, begleitet und überprüft der Arbeitsagoge ihre Tätigkeit.
  • Damit ein Unfallopfer mit gesundheitlichen Langzeitfolgen den Wiedereinstieg in die Berufswelt schafft, unterstützt ihn die Arbeitsagogin bei einer Umschulung.

Facts

Zutritt
Bei Prüfungsantritt:

a) Abgeschlossene, mind. 3-jährige berufliche Grundbildung, gymnasiale Maturität oder Fachmaturität sowie

b) mindestens 3 Jahre Berufspraxis (bei 80%–100%-Anstellung), davon zwei Jahre im arbeitsagogischen Bereich und

c) die erforderlichen Module oder gleichwertige Zertifikate.
Ausbildung
2-jährige, berufsbegleitende Weiterbildung in 4 Modulen.

Hinweis: Die Kurskosten werden teilweise vom Bund übernommen. Absolventen/-innen einer Berufsprüfung können beim Bund einen Subventionsantrag stellen, womit 50% des Kursgeldes (höchstens 9'500.–) sowie zusätzlich 4'000.– (sofern Mitgliedsfirma) aus dem Weiterbildungsfonds zurückerstattet werden.
Sonnenseite
Arbeitsagogen und Arbeitsagoginnen unterstützen Menschen unterschiedlicher Herkunft und mit ganz verschiedenen Problemen dabei, den erschwerten Zugang zur Arbeitswelt zu überwinden. Das ist eine erfüllende Tätigkeit.
Schattenseite
Es gelingt nicht immer, Leute mit psychischen oder körperlichen Beeinträchtigungen wieder ins Berufsleben zu integrieren. Auch bei ehemaligen Süchtigen, Straftätern oder traumatisierten Migranten können Arbeitsagogen an ihre Grenzen kommen.
Gut zu wissen
Es ist die Arbeit mit den Menschen, von der Arbeitsagogen und Arbeitsagoginnen fasziniert sind. Ihre Tätigkeiten wechseln sich ab mit Betreuungsaufgaben, Behördengängen, dem Kontakt zu Beamten, anderen Fachleuten und zu Angehörigen ihrer Klientinnen und Klienten.

TOP 10 Anforderungen

unverzichtbar
unverzichtbar
wichtig
sehr wichtig
unverzichtbar
wichtig
unverzichtbar
sehr wichtig
wichtig
sehr wichtig

Karrierewege als Arbeitsagoge/-in BP

Es bestehen verschiedene Weiterbildungsangebote im Bereich der Integrationsberatung oder des Job Coachings, vom Berufsverband VAS sowie von höheren Fachschulen und Fachhochschulen für Sozialarbeit.

CAS in Job Coaching (Supported Employment), CAS in Case Management oder MAS in Arbeitsintegration (Nachdiplomstudiengänge)

Sozialarbeiter/in FH – allg. Sozialarbeit, Sozialpädagogik oder soziokulturelle Animation; Ergotherapeut/in FH (Bachelor)

Sozialpädagoge/-pädagogin HF, Aktivierungsfachmann/-frau HF (eidg. Diplom)

Arbeitsagoge/-in BP

Abgeschlossene berufliche Grundbildung (EFZ) oder Maturität (siehe Zutritt)

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