Eidg. Diplom einer höheren Fachschule
Biomedizinische/r Analytiker/in HF
forschen, beobachten, untersuchen, analysieren, dokumentieren
Was macht ein/e Biomedizinische/r Analytiker/in HF?
Ein Grossteil der Diagnosen von Krankheiten wird anhand von Laboranalysen gestellt. Diese Resultate helfen jedoch auch der Vorbeugung von Leiden, der Überwachung von Therapien oder dienen der biomedizinischen Forschung.
Zu diesem Zweck führen biomedizinische Analytiker und biomedizinische Analytikerinnen mikroskopische und chemische Untersuchungen von Körpersäften, -ausscheidungen und Gewebe durch. Die zu ermittelnden Werte erhalten sie zum Beispiel durch Blutanalysen, wenn die Blutgruppe oder die Anzahl rote und weisse Blutkörperchen ermittelt werden soll. Oder sie untersuchen die Blutgerinnung, bestimmen Cholesterinwerte, Eisen oder Glukose. Sie züchten Nährböden zur Bestimmung von Bakterien oder Pilzen, untersuchen Erbgut oder DNA, um Veränderungen bei den Chromosomen oder auf Molekülebene zu ermitteln. Biomedizinische Analytiker und Analytikerinnen bereiten die Proben vor, programmieren, bedienen und überwachen die komplexen Analyseanlagen und -geräte, untersuchen mit dem Mikroskop. Sie liefern damit Arzt und Ärztin notwendige Daten, um Diagnosen zu stellen und bestimmte Therapien zu überwachen.
Die verschiedenen Analysen können in 12 Fachbereiche gegliedert werden. Die Berufsleute sind je nach Arbeitsort für mehrere Fachbereiche zuständig. Sie arbeiten sowohl in der Diagnostik als auch in der Forschung.
Was und wozu?
- Damit der biomedizinische Analytiker einen auftragegebenden Arzt bei einer möglichen Erkrankung einer Patientin beraten kann, schlägt er ihm weitere, auf eine andere Diagnose gerichtete Labortests vor.
- Damit die biomedizinische Analytikerin den Beweis stützen kann, dass die neue Therapie tatsächlich positive Resultate bringt, nimmt sie eine grössere Reihe von Bluttests von verschiedenen Patienten vor.
- Damit der biomedizinische Analytiker feststellen kann, ob ein Patient an Blutarmut leidet, analysiert er dessen Blutprobe im Labor und gibt das Resultat an die zuständige Ärztin weiter.
- Damit bei einem Notfall so rasch wie möglich ein zuverlässiges Testergebnis vorliegt, wertet die biomedizinische Analytikerin sofort eine Probe aus, die einen Infektionserreger aufweisen könnte.
Facts
- Zutritt
-
a) Abgeschlossene Berufslehre (EFZ), mit Vorteil als Laborant/in EFZ Fachrichtung Biologie oder im Gesundheitsbereich oder
b) abgeschlossene Fachmittelschule, gymnasiale Matura, Fach- oder Berufsmaturität bzw. gleichwertiger Abschluss
c) Bestandene Eignungsabklärung (Aufnahmeverfahren, je nach Fachschule unterschiedlich).
Sehr gute Kenntnisse in Biologie, Chemie, Physik und Mathematik sind notwendig. - Ausbildung
- 3 Jahre Ausbildung an einer höheren Fachschule oder verkürzter Studiengang von 2 Jahren mit Abschluss als Laborant/in EFZ – Biologie.
- Sonnenseite
- Biomedizinische Analytiker oder Analytikerinnen können dank ihrer zuverlässigen Tests auch Menschenleben retten. Ihre vertieften Kenntnisse sind für Mediziner oder Wissenschaftlerinnen von grossem Nutzen, auch wenn es um die Beratung und Ausweitung von Tests geht.
- Schattenseite
- Unkonzentriertheit liegt bei diesem Beruf nicht drin. Ein falsches oder verwechseltes Testergebnis kann für Patienten oder Patientinnen schwerwiegende Folgen haben. Die grosse Verantwortung ist stets gegenwärtig.
- Gut zu wissen
- Biomedizinische Analytiker und Analytikerinnen arbeiten meist in Spitallabors. Dort untersuchen sie nicht nur Blut und Körperflüssigkeiten, sondern auch Gewebeproben und Zellen. Ihre Arbeit ist sowohl für die Krankheitserkennung und ihren Verlauf wie auch für die Prävention und Therapie bedeutend. Dort hinein legen sie ihr fachliches Schwergewicht z.B. in die Hämatologie, Immunhämatologie, in die Mikro- oder Molekularbiologie.
TOP 10 Anforderungen
Karrierewege als Biomedizinische/r Analytiker/in HF
Fachkurse und Kaderausbildung des Berufsverbandes. Verschiedene Nachdiplomkurse und -studien. Aufstieg: Leitende/r Biomedizinische/r Analytiker/in oder Fachlehrer/in.
Chemiker/in FH, Biotechnologe/-in FH (Bachelor)
Experte/-in in biomedizinischer Analytik und Labormanagement HFP, Experte/-in für Zytodiagnostik HFP, Naturwissenschaftliche/r Labortechniker/in HFP (eidgenössisches Diplom)
Biomedizinische/r Analytiker/in HF
Laborant/in EFZ – Biologie, Maturität oder gleichwertiger Abschluss (siehe Zutritt)