Eidg. Fachausweis

Fahrzeugrestaurator/in BP

analysieren, planen, reparieren, restaurieren, warten, ausbeulen

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Was macht ein/e Fahrzeugrestaurator/in BP?

Liebhaber von Oldtimern und anderen Fahrzeugen der Nachkriegszeit werden wohl nie aussterben – genauso wenig wie die historischen Automobile selbst.

Dank der Fachkenntnisse und der handwerklichen Fertigkeiten der Fahrzeugrestauratoren und Fahrzeugrestauratorinnen können auch unrettbar erscheinende Automobile früherer Epochen wieder in den Strassenverkehr zugelassen werden. Um dies zu ermöglichen, reparieren, restaurieren und rekonstruieren die Fahrzeugrestauratoren und -restauratorinnen diese Fahrzeuge und auch Teile davon. Sie übernehmen solche Aufträge und Projekte von der Planung bis zur Übergabe. Dazu wenden sie traditionelle und moderne Arbeitsmethoden an, sowohl für die Automobiltechnik als auch die Spengler- und Lackierungsarbeiten. Über die Geschichte, Herkunft und die technischen Daten informieren sie sich in den Herstellerangaben und Dokumentationen zum jeweiligen Fahrzeugtyp. Jeweils auf die spezifischen Gegebenheiten hin planen sie die Arbeitsschritte und arbeiten mit anderen spezialisierten Werkstätten und Lieferanten von Ersatzteilen zusammen.

Für ein korrektes Vorgehen zur Erhaltung und Nutzung historischer Fahrzeuge beachten die Fahrzeugrestauratoren und -restauratorinnen stets die international gültigen Vorgaben und Richtlinien.

Fachrichtungen

Motor, Antrieb, Aufbau und Fahrwerk, aber auch die elektrischen Anlagen von Oldtimern müssen geprüft, repariert, wieder aufgerüstet oder ersetzt werden. Die Fahrzeugrestauratoren und Fahrzeugrestauratorinnen dieser Fachrichtung führen dazu die geeigneten Diagnose-, Reparatur- und Wartungsarbeiten durch. Die traditionellen Komponenten der Fahrzeuge sollen am Ende wieder originalgetreu sein, jedoch auch einwandfrei funktionieren, damit die Oldtimer verkehrstauglich werden. Die einzelnen Arbeitsschritte dokumentieren die Fahrzeugrestauratoren sorgfältig.
Die Montage und Demontage von Carrosserieteilen und Zierelementen von historischen Fahrzeuge bedarf einer weiteren Geschicklichkeit der Fahrzeugrestauratoren und Fahrzeugrestauratorinnen, die in dieser Fachrichtung tätig sind. Da die Teile und Bleche von älteren Fahrzeugmodellen oft nachgebaut oder zumindest ausgebeult werden müssen, messen sie diese im Vorfeld aus oder richten sie wieder in die Ursprungsposition. Zudem stellen sie auch traditionelle Handwerkzeuge her, die bei der Carrosseriespenglerei ebenfalls zur Anwendung kommen.
Die Fahrzeugrestauratoren und -restauratorinnen dieser Fachrichtung beschäftigen sich mit der Lackierung der historischen Fahrzeuge. Dazu analysieren sie zuerst den Lackaufbau und suchen den originalgetreuen Farbton. Die neue Lackierung müssen sie daraufhin fachgerecht mischen und die Grundmaterialien aufbauen. Erst danach beginnen sie mit der eigentlichen Beschichtung. Schäden am Decklack beheben sie sorgfältig, so dass keine farblichen Übergänge sichtbar sind. Umweltschädliche Abfallprodukte, die bei der Lackierung anfallen, entsorgen sie fachgerecht.

Was und wozu?

  • Damit ein Oldtimer wieder verkehrstauglich wird, wendet der Fahrzeugrestaurator für die Reparaturen verschiedene, alte wie auch neue Verfahren und Arbeitstechnologien an.
  • Damit ein grosser Fan von Automobilen der ersten Nachkriegszeit sein Fahrzeug durch die Kontrolle zur Verkehrszulassung bringt, berät ihn die Fahrzeugrestauratorin, wie er erfolgreich vorgehen kann.
  • Damit von der Planung bis zum Abschluss einer Fahrzeugrestauration alles korrekt abläuft, hat der Fahrzeugrestaurator auch mit Versicherungen zu tun und beachtet selbst die Vorgaben der Arbeitssicherheit.
  • Damit die Fahrzeugrestauratorin ihre Kundinnen und Kunden sachkundig beraten kann, kennt sie die gängigsten historischen Fahrzeuge, ihre Herkunft, Antriebstechnik und Besonderheiten.

Facts

Zutritt
Bei Prüfungsantritt:

a) Berufliche Grundbildung (EFZ) der Automobil-Branche oder in technischer Richtung, eidg. Fachausweis (BP) im einschlägigen Gebiet oder gleichwertiger Abschluss und

b) mind. 3 Jahre Berufserfahrung in einer der Fachrichtungen, davon mind. 1 Jahr mit Hauptbeschäftigung in der Restaurierung von Fahrzeugen.
Ausbildung
2 Jahre Vorbereitungskurse in Form von Modulen.

Hinweis: Die Kurskosten werden teilweise vom Bund übernommen. Absolventen/-innen einer Berufsprüfung können beim Bund einen Subventionsantrag stellen, womit 50% des Kursgeldes (höchstens 9'500.–) sowie zusätzlich 4'000.– (sofern Mitgliedsfirma) aus dem Weiterbildungsfonds zurückerstattet werden.
Sonnenseite
Wer Oldtimer bzw. verschiedenste historische Fahrzeuge wieder wie neu herstellen kann, teilt die Begeisterung zweifellos mit den Liebhabern dieser Automobilklasse. Das Highlight ist jeweils die Übergabe, wenn das Fahrzeug wie neu präsentiert werden kann und rundum Freude herrscht.
Schattenseite
Viele Ersatzteile historischer Fahrzeuge sind natürlich nicht mehr erhältlich und müssen hergestellt werden. Handelt es sich dabei um komplizierte Komponenten und kommt ein grosses Mass an Rost der Carrosserie dazu, kann die Arbeit langwierig und mühsam werden.
Gut zu wissen
Fahrzeugrestauratoren und Fahrzeugrestauratorinnen nehmen eine wichtige Rolle ein zwischen der Kundschaft, der Geschäftsleitung, den Mitarbeitenden und den Lieferanten und stehen auch mit Versicherungen in Kontakt. Manchmal leiten sie die gesamte Werkstatt oder sind Inhaber einer solchen. Dann sind auch unregelmässige Arbeitszeiten nicht auszuschliessen und das Geschäftsrisiko liegt in der eigenen Verantwortung.

TOP 10 Anforderungen

sehr wichtig
unverzichtbar
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sehr wichtig
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Karrierewege als Fahrzeugrestaurator/in BP

Automobilingenieur/in FH (Bachelor)

Betriebswirt/in im Automobilgewerbe HFP (eidg. Diplom)

Fahrzeugrestaurator/in BP

Berufliche Grundbildung (EFZ) der Automobil-Branche oder im technischen Bereich (siehe Zutritt)

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