Geomatiker/in EFZ
abstecken, vermessen, aktualisieren, berechnen, zeichnen, generalisieren
Was macht ein/e Geomatiker/in EFZ?
Geomatik ist die Wissenschaft von der Vermessung und Aufteilung der Erde – in Flächen, Linien und Punkte, damit wir wissen, wo unser Haus steht, wie weit es bis nach China ist oder wie gross die Gletscher sind. Auch Google Maps, der Schweizer Weltatlas und das Navigationssystem fürs Auto basieren auf der Geomatik.
Geomatiker und Geomatikerinnen erkunden, vermessen und visualisieren die Erde mit den Objekten: auf, über und unter der Erdoberfläche. Aus diesen Daten erzeugen sie Stadtpläne, Land- und Seekarten, digitale 3D-Modelle, realistische Darstellungen und ganze Navigationssysteme. Sie erfassen, strukturieren und veranschaulichen raumbezogene Informationen, erarbeiten Pläne, Grafiken und Karten.
Geomatiker und Geomatikerinnen erfassen die Messdaten mit speziellen Messgeräten direkt vor Ort. Im Anschluss werten sie die gewonnen Daten am Rechner aus, bereinigen sie und erstellen daraus Karten oder Pläne. Die Arbeit findet also teilweise im Freien, hauptsächlich aber im Büro statt. Je nach Schwerpunkt sind Geomatiker und Geomatikerinnen für Ämter, Behörden oder in Ingenieurbüros tätig.
Schwerpunkte
Amtliche Vermessung: Fokus auf die Vermessung von Objekten
Geoinformatik: Fokus die Erfassung, Verwaltung und Nutzung von raumbezogenen Daten
Kartografie: Fokus auf die Erstellung und Aktualisierung von Landkarten
Was und wozu?
- Damit Architekt und Architektin eine Bauparzelle nutzen können, trägt der Geomatiker aufgrund der Bauvorschriften und Nutzungsplanung im Bauplan ein, wo ein Gebäude stehen darf.
- Damit Grundeigentum klar abgegrenzt ist und nicht zu Streitigkeiten führt, erstellt die Geomatikerin Grundbuchpläne.
- Damit Touristen sehen können, wo sie Hotels, Restaurants und Kulturanlässe finden, baut der Geomatiker ein entsprechendes digitales Kartenmodell auf.
- Damit die Leitungssysteme für Wasser, Abwasser, Strom und Gas einer Region einsehbar sind, z.B. für Bauplanungen, erfasst die Geomatikerin die Daten der neu angelegten Leitungen und ergänzt sie mit Angaben wie Durchmesser, Gefälle, Material.
- Damit unsere Landeskarten möglichst aktuell sind, z.B. neue Autobahnetappen eingetragen sind, überarbeitet der Geomatiker am PC mit geeigneten Programmen die Karteninformationen.
Facts
- Zutritt
- Abgeschlossene Volksschule, in der Regel oberste Schulstufe, mit sehr guten Leistungen in Geometrie, Mathematik, technischem Zeichnen und Informatik.
- Ausbildung
- 4 Jahre berufliche Grundbildung mit Schwerpunkt amtliche Vermessung, Geoinformatik oder Kartografie.
- Sonnenseite
- Das Umsetzen und Visualisieren der Geodaten für Modelle, Landeskarten usw. ist anspruchsvoll und spannend.
- Schattenseite
- Äusserst exaktes Arbeiten ist wichtig. Geomatiker und Geomatikerinnen amtliche Vermessung sind bis zu 50% ihrer Arbeitszeit für Vermessungen unterwegs. Die Vermessungen werden bei jeder Witterung ausgeführt.
- Gut zu wissen
- Vermessungsaufträge hängen mit der Konjunkturlage im Baugewerbe zusammen. Trotzdem finden Geomatiker und Geomatikerinnen in der Regel problemlos eine Stelle. Das Angebot an Lehrstellen ist generell eher klein, während im Schwerpunkt Kartografie nur wenige Lernende ausgebildet werden, boomt der Schwerpunkt Geoinformatik.
TOP 10 Anforderungen
Karrierewege als Geomatiker/in EFZ
Weiterbildungsangebote von Berufsfachschulen, höheren Fachschulen und Fachverbänden.
Geomatikingenieur/in FH oder ETH, Energie- und Umwelttechnikingenieur/in FH, Umweltingenieur/in ETH (Bachelor)
Techniker/in HF Bauplanung, Informatiker/in HF, Manager/in Medien HF (eidg. Diplom)
Geomatiktechniker/in BP (eidg. Fachausweis)
Geomatiker/in EFZ
Abgeschlossene Volksschule