Eidg. Diplom

Rehabilitationsexperte/-in für sehbehinderte und blinde Menschen HFP

leiten, führen, planen, unterrichten, zeigen, motivieren, anleiten, betreuen, üben

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Was macht ein/e Rehabilitationsexperte/-in für sehbehinderte und blinde Menschen HFP?

Rehabilitationsexperten und Rehabilitationsexpertinnen für sehbehinderte und blinde Menschen unterstützen Menschen mit visuellem Handicap, damit sie das verbliebene Sehvermögen optimal nutzen können. Dazu müssen die Klienten und Klientinnen medizinisch und optisch versorgt werden.

Die Experten und Expertinnen klären das verbliebene Sehpotenzial aufgrund der ärztlichen Berichte und eigenen Tests ab. Sie wählen Sehhilfen und andere, nicht-optische Hilfsmittel für die Klienten aus. Sie planen Trainingseinheiten zu Hause beim Klienten, in der Schule oder an seinem Arbeitsplatz, um den Einsatz der Hilfsmittel zu üben und optimale Ergebnisse zu erzielen.

Rehabilitationsexperten und Rehabilitationsexpertinnen für sehbehinderte und blinde Menschen begleiten die Klientinnen meist über eine längere Zeit, beraten sie hinsichtlich Integration in die Schule oder den Berufsalltag, bei Versicherungsfragen oder der Koordination verschiedener Massnahmen. Sie arbeiten ausserdem eng mit anderen Fachpersonen wie Augenärztinnen, Optikern etc. zusammen.

Fachrichtungen

Rehabilitationsexperten und Rehabilitationsexpertinnen mit Fachrichtung Low Vision unterstützen Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Sehbehinderungen dabei, ihr Leben trotz eingeschränkter Sicht zu meistern. Sie erfassen das Sehpotenzial und die visuellen Schwierigkeiten, planen und leiten Trainingseinheiten und schulen den Gebrauch von Sehhilfen und anderen Hilfsmitteln. Sie stimulieren und fördern die visuelle Wahrnehmung und helfen mit geeigneten Massnahmen die Sehleistung besser auszunutzen. Sie planen Trainingseinheiten auf der Grundlage von ärztlichen Berichten und eigenen Vorabklärungen. Die Trainings führen sie direkt vor Ort bei den Klienten durch, z.B. in der Wohnung, in Institutionen, im Kindergarten, in der Schule oder am Arbeitsplatz. Dort zeigen sie den Klienten in praktischen Übungen, wie diese die verschiedenen Hilfsmittel optimal einsetzen und möglichst eigenständig handeln können oder führen visuelle Stimulationsübungen durch.
Rehabilitationsexperten und Rehabilitationsexpertinnen mit Fachrichtung Lebenspraktische Fähigkeiten beraten und fördern sehbehinderte und blinde Menschen rund um die Bewältigung des alltäglichen Lebens. Der Unterricht orientiert sich stets an den Wünschen und Erfahrungen der Klienten und baut auf deren Fähigkeiten und Vorkenntnissen auf. Die Experten und Expertinnen führen ihnen spezielle Hilfsmittel vor und erproben deren Gebrauch. Je nach Unterrichtsinhalt führen sie den Unterricht vor Ort bei den Klienten (z.B. am Wohnort, in Institutionen, im Kindergarten, in der Schule, am Arbeitsplatz) oder in der Beratungsstelle durch. Dabei sind Kommunikation, self care (alltägliche Lebensverrichtunqen) und Haushaltsführung die wichtigsten Anwendungsbereiche. Daneben gilt die Aufmerksamkeit der Vermittlung verschiedenster Kommunikationsfähigkeiten und dem Umgang mit elektronischen Hilfs- und Kommunikationsmitteln, der Einrichtung geeigneter Arbeitsplätze sowie der Vermittlung und Erprobung von weiteren Hilfsmitteln.
Rehabilitationsexperten und Rehabilitationsexpertinnen mit Fachrichtung Orientierung und Mobilität zeigen sehbehinderten und blinden Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Techniken und Strategien, um sich sicher und möglichst selbständig fortzubewegen. Sie erproben mit ihnen im Unterricht Hilfsmittel und zeigen ihnen, wie sie die vorhandenen Sinne optimal ausnutzen können. Sie setzen z.B. Langstöcke ein und zeigen, wie man diese richtig einsetzt. Dabei handelt es sich um Einzelunterricht, bei dem die körperliche und psychische Verfassung des Klienten berücksichtigt werden. Die Experten und Expertinnen passen ihren Unterricht stets dem vorhandenen Sehvermögen an und orientieren sich an den Bedürfnissen, Erfahrungen und Fähigkeiten der Klienten. Sie beraten zudem öffentliche und private Institutionen und Personen bei Bau- und Verkehrsplanungsfragen. So stellen sie sicher, dass neuen Bauten so behindertengerecht wie möglich erstellt werden.

Was und wozu?

  • Damit sie die Rehabilitation optimal gestalten kann, stellt der Rehabilitationsexperte für sehbehinderte und blinde Menschen zu Beginn zusammen mit den Klientinnen und Klienten auf der Basis einer fachlichen Abklärung den persönlichen Hilfsmittel- und Schulungsbedarf fest.
  • Damit sich sehbehinderte Menschen auch in der Dämmerung, Dunkelheit und in unbekannter Umgebung sicher, selbstbestimmt und selbständig fortbewegen können, übt die Rehabilitationsexpertin für sehbehinderte und blinde Menschen – Orientierung und Mobilität mit ihnen den Einsatz des weissen Langstockes und des Monokulars.
  • Damit sehbehinderte oder blinde Menschen ihr Leben möglichst selbständig meistern können, schult sie der Rehabilitationsexperte für sehbehinderte und blinde Menschen – Lebenspraktische Fähigkeiten beim An-/Ausziehen, Gesundheits- und Körperpflege, Nahrungsmittelzubereitung und -aufnahme u.v.m.
  • Damit Menschen mit Sehbehinderung die vorhandene Sehleistung besser ausnutzen können, zeigt ihnen die Rehabilitationsexpertin für sehbehinderte und blinde Menschen – Low Vision den Einsatz von verschiedenen Hilfsmitteln, z.B. Lesesehhilfen für dem Computer.

Facts

Zutritt
Bei Prüfungsantritt:

a) Eidg. Fachausweis (BP), eidg. Diplom (HFP oder HF), Fachhochschul- oder universitärer Abschluss im Bereich Gesundheit, Pädagogik oder Soziales und

b) mind. 2 Jahre Berufspraxis in diesen Bereichen sowie

c) Nachweis über die erforderlichen Modulabschlüsse und Praktika.
Ausbildung
Berufsbegleitender Lehrgang von ca. 1½ Jahren beim Schweizerischen Zentralverein für das Blindenwesen (SZB).

Es gibt drei Fachbereiche: Orientierung und Mobilität (Hamburg), Lebenspraktische Fähigkeiten (Marburg) sowie Low Vision (St. Gallen).

Hinweis: Die Kurskosten werden teilweise vom Bund übernommen. Absolventen/-innen einer Höheren Fachprüfung können beim Bund einen Subventionsantrag stellen, womit 50% des Kursgeldes (höchstens 10'500.–) sowie zusätzlich 4'000.– (sofern Mitgliedsfirma) aus dem Weiterbildungsfonds zurückerstattet werden.
Sonnenseite
Rehabilitationsexperten und Rehabilitationsexpertinnen für sehbehinderte und blinde Menschen ermöglichen mit ihrer Tätigkeit sehbehinderten, blinden oder taubblinden Personen ein weitgehend selbständiges Leben.
Schattenseite
An vielen Orten hapert es noch mit der Barrierefreiheit. Das kann sowohl für die Betroffenen, als auch für die Experten und Expertinnen frustrierend sein.
Gut zu wissen
Die Experten und Expertinnen beraten, unterstützen und schulen Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung in verschiedenen Lebensbereichen. Die Schulungen finden im Einzelunterricht statt, werden individuell geplant und evaluiert.

TOP 10 Anforderungen

sehr wichtig
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unverzichtbar
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unverzichtbar
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unverzichtbar
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sehr wichtig
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Karrierewege als Rehabilitationsexperte/-in für sehbehinderte und blinde Menschen HFP

Angebote des SZB und Kurse im Ausland.

Selbständige/r Rehabilitationsexperte/-in

Rehabilitationsexperte/-in für sehbehinderte und blinde Menschen HFP

Eidg. Fachausweis im Bereich Gesundheit, Pädagogik oder Soziales oder gleichwertiger Abschluss (siehe Zutritt)

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