Steinmetz/in EFZ

skizzieren, zeichnen, restaurieren, zuschneiden, zuhauen, versetzen

© Michael Zanghellini
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Was macht ein/e Steinmetz/in EFZ?

Feinde von Natursteinbauten sind vor allem die Witterung und Umwelteinflüsse. Ein guter Teil der Steinmetz-Arbeit besteht deshalb darin, Bauwerke aus früheren Zeiten zu reparieren und zu pflegen. Aber auch bei Bauten unserer Zeit wird Naturstein eingesetzt, im Hoch-, Tief-, Landschafts- oder Innenausbau.

Steinmetze und Steinmetzinnen richten vorwiegend rohe Natursteine für verschiedenste Gebäudeteile im Innen- und Aussenbereich zu. Sie bearbeiten und verarbeiten die Natursteine und verwandte Materialien von der Rohform bis zur gewünschten Endform. Sie erstellen oder bearbeiten Pfeiler, Bogen, Treppen, Gesimse, Tür- und Fenstereinfassungen, Brunnen, Küchenarbeitsplatten und Grabsteine.

Die Berufsleute erstellen vom Werkstück eine Skizze mit sämtlichen Massen und erarbeiten die Werkzeichnung. Sie wählen den geeigneten Stein aus und bearbeiten ihn: Sie hauen Profile ein, bearbeiten die Oberfläche, legen Ornamente an, gravieren und malen Schriften. Für die körperlich anstrengenden Arbeiten, wie das Heben der Steine, setzen sie geeignete Maschinen und Vorrichtungen ein. Zu ihrer Tätigkeit zählt auch das Pflegen und Unterhalten ihrer verschiedenen Werkzeuge.

Fachrichtungen

Steinmetze und Steinmetzinnen der Fachrichtung Bildhauerei arbeiten vor allem in gestalterischer Richtung. Sie stellen nach Vorlagen oder nach eigenen Entwürfen Grabsteine, Brunnen, Denkmale, Reliefs und Plastiken her. Sie wählen für jedes Objekt den geeigneten Stein und achten darauf, seine Besonderheiten zum Ausdruck zu bringen. Ausgangslage sind immer Skizzen und Werkzeichnungen, und manchmal auch ein Ton- oder Gipsmodell. Mit Maschinen wie Trennscheiben, Fräsen, und Handwerkzeugen erledigen sie die groben Zurichtarbeiten. Danach bearbeiten sie die Steine mit Handmaschinen und von Hand, hauptsächlich mit Hammer, Spitzeisen und verschiedenen Meisseln, die sie zum Teil selbst herstellen. Sobald die gewünschte Form erreicht ist, arbeiten sie mit hoher Präzision die Ornamente und Inschriften aus, die sie zum Teil verbleien oder vergolden. Dass sie bei ihrer Arbeit zum Schutz vor Lärm und Staub Atem- und Gehörschutz tragen, versteht sich von selbst.
Steinmetze und Steinmetzinnen der Fachrichtung Industrie bearbeiten Naturstein mit verschiedenen Maschinen. Sie fertigen Produkte wie Küchenabdeckungen, Treppen- und Bodenbeläge, Bauteile für Schalteranlagen, Badezimmer-, Wand- oder Fassadenverkleidungen aus massiven Steinplatten. Sie verarbeiten Hart- und Weichgesteine wie Granit, Kalkstein und Marmor aus aller Welt. Die Fachleute lesen Pläne und übertragen die Masse auf den Stein, nehmen selber Mass auf oder fertigen Schablonen an. Im Werk schneiden sie die Teile zu und machen Ausschnitte, Bohrungen und Verklebungen. Die Oberflächenbearbeitung prägt das Erscheinungsbild des Natursteins wesentlich. Sie beherrschen neben Schleifen und Polieren z.B. auch die Nachbearbeitung von geflammt und gebürsteten Oberflächen. Neben Handmaschinen und grösseren stationären Maschinen bedienen sie auch elektronisch gesteuerte Maschinen. Die fertigen Werkstücke werden auf die Baustelle transportiert und versetzt. Der Umgang mit Stein und verschiedenen Maschinen erfordert die gewissenhafte Befolgung von Massnahmen zur Arbeitssicherheit und gegenseitige Hilfsbereitschaft.
Steinmetze und Steinmetzinnen der Fachrichtung Bau und Renovation kümmern sich vornehmlich um die fachgerechte Pflege und Erhaltung von Steinobjekten, denn wie jedes Baumaterial sollten auch Natursteine professionell gepflegt werden. Die Fachleute kümmern sich in diesem Rahmen um die Unterhaltsarbeiten von der Fassadenreinigung bis zum Ersatz von beschädigten Natursteinelementen. Sie pflegen, schützen und reinigen die Steinoberflächen oder Steinsubstanzen. Vor allem bei Restaurierungsarbeiten ist ihr Können gefragt, damit an den alten Steinmonumenten nichts verfälscht wird. Sie übernehmen die gesamte Planung für die umfassende Sanierung von Naturstein-Werken im Innen- und Aussenbereich und erledigen ihre Arbeiten sorgfältig und fachgerecht. Produktions- und Versetzschäden an Objekten oder Bauteilen aus Stein beheben sie versiert. Sie armieren Objekte aus Stein dem Verwendungszweck entsprechend und entsorgen Abfälle in der Werkstatt und auf der Baustelle gemäss den Richtlinien.
Steinmetze und Steinmetzinnen der Fachrichtung Gestaltung und Marmorverarbeitung fertigen vorwiegend maschinell Gestaltungselemente aus Weich- und Hartgestein. Sie stellen Grabmale und Gestaltungselemente aus Naturstein her. Die Natursteine bearbeiten sie vorwiegend maschinell, mit Fräs-, Schleif- und anderen modernen Maschinen. Von Hand gestalten sie Ornamente und Schriften. Zu Beginn erstellen sie eine Reihe von Skizzen. Dann stellen sie die Bauteile aus Stein gemäss den Skizzen, Plänen, Schablonen oder Modellen her. Sie wählen Schriften und Symbole für die Ausführung im Grabstein aus und bringen die Buchstaben an oder hauen den Schriftzug in den Stein. Zu ihrem Tätigkeitsgebiet gehört ferner das Verkleben der Werkstücke. Sind die Grabsteine fertig, versetzen sie diese am Bestimmungsort. Im Bereich Restauration und Renovation arbeiten sie mit dem Ziel des historischen Substanzerhalts vermehrt mit chemisch-technischen Hilfsmitteln. In den Bereichen Steinverarbeitung und -bearbeitung setzen sie zunehmend computergesteuerte Maschinen ein.

Was und wozu?

  • Damit der Steinmetz einen zerstörten Naturstein auswechseln kann, stellt er in der Werkstatt ein Ersatzstück her, spitzt dann am Bau den beschädigten Stein weg und fügt den neuen ein.
  • Damit ein Hallenboden aus Natursteinen besonders schön aussieht, versetzt die Steinmetzin verschiedenfarbige Steine in kunstvollen Mustern.
  • Damit der Steinmetz Werkzeuge hat, mit denen er zügig und gezielt arbeiten kann und die lange halten, reinigt er diese stets sorgfältig und pflegt sie mit speziellen Mitteln.
  • Damit bei kleinen Beschädigungen an Fassaden nicht gleich ganze Steine ausgewechselt werden müssen, modelliert die Steinmetzin mit Kelle und Spachtel Steinersatzmörtel auf und bearbeitet ihn.
  • Damit eine Säule aus Naturstein speziell wirkt, legt der Steinmetz Ornamente an, graviert, beschriftet oder bemalt sie.

Facts

Zutritt
Abgeschlossene Volksschule.
Ausbildung
4 Jahre berufliche Grundbildung in einem Betrieb der Natursteinverarbeitung, in einer der erwähnten Fachrichtungen.
Sonnenseite
Steinmetze und Steinmetzinnen üben eine abwechslungsreiche Tätigkeit aus: Kein Auftrag ist wie der andere. Sie arbeiten in der Werkstatt, um die Steine vorzubereiten, auf der Baustelle, um Versetz- und Fassadenarbeiten zu erledigen, auf dem Gerüst am Restaurationsobjekt, um das Bauwerk zu restaurieren. Ihr Beruf hat Tradition.
Schattenseite
Das Bearbeiten von Natursteinen verursacht Staub, dem die Berufsleute ausgesetzt sind. Deshalb tragen sie Schutzmasken. Die Arbeit im Freien ist bei schlechter Witterung nicht eitel Freude.
Gut zu wissen
Die Arbeit erfordert eine robuste Konstitution, da der Körper belastet wird. Heute werden allerdings für das Befördern, Heben und teilweise für das Bearbeiten der Steine moderne Maschinen und Hilfsgeräte eingesetzt. So wird gewährleistet, dass der Körper nicht übermässig belastet wird.

TOP 10 Anforderungen

Ebenfalls wichtig ist: gute gesunde Atmungsorgane.

sehr wichtig
unverzichtbar
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wichtig
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Karrierewege als Steinmetz/in EFZ

Weiterbildungsangebote von Fach- und Berufsfachschulen sowie von Fachverbänden, z.B. des Natursteinverbands Schweiz NVS. Aufstieg: Geschäftsführer/in, Betriebsleiter/in, Unternehmer/in, Geschäftsinhaber/in, Atelierleiter/in.

Architekt/in FH, Landschaftsarchitekt/in FH, Bauingenieur/in FH, Konservator/in-Restaurator/in FH, Bildende/r Künstler/in FH (Bachelor)

Bildende/r Künstler/in HF (eidg. Diplom); Steintechniker/in (Ausbildung im Ausland)

Steinmetzmeister/in HFP, Steinbildhauermeister/in HFP, Gestaltungsexperte/-in im Handwerk HFP (eidg. Diplom)

Handwerker/in in der Denkmalpflege BP (eidg. Fachausweis)

Steinmetz/in EFZ

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