Das Basislehrjahr verglichen mit der Arbeit im Betrieb

24.02.2022 von Tim Lernende berichten

Was unterscheidet das Basislehrjahr von der Arbeit im Betrieb? Tim berichtet von seinen Erfahrungen.

Hi, heute dreht sich alles um meine Vorstellungen und Realitäten zur Ausbildung im Betrieb, respektive wie sich diese voneinander unterscheiden und darüber hinaus, wie diese abweicht von der Basisausbildung. In der Ausbildung zum Mediamatiker bin ich in meinem ersten Lehrjahr nicht im Lehrbetrieb tätig gewesen, sondern hatte meinen Arbeitsplatz, während drei Tagen in der Woche für die Dauer eines Jahres, in einer Basisausbildung im ICT Berufsbildungscenter und konnte meinen Rucksack mit Wissen aller Mediamatik-Bereiche füllen. Anders als die Ausbildung in einem Lehrbetrieb oder der regulären Arbeitstätigkeit, läuft das Basislehrjahr nach einem klaren Ablaufplan ab. Das heisst wann welche Projekte durchgeführt werden und wie lange eine bestimmte Kompetenz behandelt wird ist bereits am Anfang des Jahres klar definiert und strukturiert. Zudem war ich umgeben von ungefähr 30 anderen Lernenden.

Schnell war das Jahr vorbei und ein paar letzte Vorbereitungen mussten getroffen werden wie Monatsabschlüsse der Zeiterfassung und Noteneingaben beziehungsweise der Export der Extranet Daten und Arbeitsdateien, um wenige Wochen später im Betrieb zu beginnen. Ich freute mich auf ein mir neues Klima an meinem neuen Arbeitsplatz. Die anschliessende Ankunft in den Räumlichkeiten und das erste halbe Jahr wurde meinen, zugegebenermassen wenigen Vorstellungen, die ich über die reale Arbeitswelt hatte, gerecht. Ich war der Meinung, dass grosse Änderungen im Vergleich zum ersten Lehrjahr ausblieben. Das ist daraus zu schliessen dass ich bislang keine anderen Erfahrungen hatte und nur das Modell des ICT Berufsbildungscenter gekannt habe. Schnell merkte ich, hier läuft es anders als im letzten Jahr.

In der Basisausbildung sind die Aufträge strikter strukturiert als im Arbeitsalltag im Betrieb

Im Gegensatz zur Basisausbildung, bei der die Aufträge ganz genau aufgestellt, strikt strukturiert und definiert sind, bei denen der Ablauf mehr oder weniger vorgeschrieben und das Resultat gewissenermassen bereits leicht definiert ist, sind Projekte und Aufgaben in dem «realen» Arbeitsalltag oft offener und man kann sich selbst und eigene Herangehensweisen mehr einbringen. Das führt zumal dazu, dass mehr Möglichkeiten und Optionen entstehen, wie eine Aufgabe erledigt werden kann und welche Eigenschaften das Ergebnis mit sich bringt. Dem gegenüber steht allerdings, dass dadurch eine neue Herausforderung entsteht und andere Denkweisen abverlangt werden, die demzufolge noch nicht stark trainiert wurden und auch nicht ganz einfach zu trainieren und zu entwickeln sind. Ein feiner und doch sehr offensichtlicher Unterschied, den ich zum Zeitpunkt des Wechsels in den Lehrbetrieb noch nicht ganz vor Augen hatte.

Darüber hinaus bin ich, im Gegensatz zu dem Jahr davor, im Betrieb ein einzelner Mediamatiker-Lernender, wodurch der Austausch geringer ist als im Basislehrjahr, als ich mit einer Vielzahl von Mitlernenden zeitgleich in derselben Büroliegenschaft die Grundausbildung absolviert habe. Dies hat zur Folge, dass die Eigeninitiative sowie die Selbstständigkeit gefordert und besser gefördert werden.

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