Der Unterschied zwischen Oberstufe und Berufsschule
17.11.2020 von Lara Lernende berichten
Schon seit mehreren Monaten besuche ich jetzt die Berufsschule. Für mich war der Wechsel von der Oberstufe in die Berufsschule zu Beginn sehr anstrengend. Mit der Zeit habe ich mich aber schon gut daran gewöhnt.
Am Abend vor dem ersten Schultag war ich sehr aufgeregt. Ich überlegte mir, mit was für Leuten ich in die Klasse komme und wie die Lehrer wohl so sind. Da auch einige meiner alten Klassenkameraden aus der Sek eine Lehre als Hochbauzeichner machen, kannte ich zum Glück schon einige Gesichter. Zur Begrüßung versammelten sich alle Lernenden im ersten Lehrjahr in der Aula. Der Rektor begrüßte alle, sagte einige Worte zur Ausbildung und zu den Schulregeln. Dann las er alle Namen herunter und die Schüler verteilten sich in ihre zugewiesenen neuen Klassen.
Ich fand es komisch, meine neuen Klassenkameraden mit Masken kennen zu lernen. Man sieht nur die Hälfte des Gesichts und es ist schwer, eine Mimik zu erkennen. Erst im Sportunterricht sah ich das ganze Gesicht meiner Klassenkameraden. Zu dieser Zeit mussten wir nur Masken im Schulhaus tragen. Auf den Pausenplätzen und auf den Balkonen während den 5-Minutenpausen mussten wir keine Maske tragen. Jetzt müssen wir auf dem ganzen Schulareal und auch während dem Sportunterricht die Maske anhaben.
Anfangs war es für mich ein bisschen komisch, dass die Lehrpersonen uns Schüler „siezen“ und uns mit dem Nachnamen ansprechen. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber daran. Ebenfalls etwas eigenartig fand ich zu Beginn, dass man mit den Schuhen ins Klassenzimmer geht und dass es keine Garderobe gibt. Die Jacken werden an den Stühlen im Schulzimmer aufgehängt. Die Lehrer an der Berufsschule gehen auch flexibler mit dem Thema „Handys“ um. Es dürfen Fotos von den Unterlagen oder von den Lösungen gemacht werden. In der Sek durften die Handys auf dem ganzen Areal nicht genutzt werden. Und wenn ein Handy während dem Unterricht klingelte, musste dieses an die Lehrperson abgegeben und von den Eltern abgeholt werden. Wenn das Handy jetzt während dem Unterricht klingelt, blicken die Berufsschullehrer kurz auf und fahren dann mit dem Unterricht fort.
In die Berufsschule müssen wir auch immer unseren eigenen Laptop mitnehmen. Denn oft geben die Lehrer die Arbeitsaufträge digital ab. In der Sek wurde uns ein Laptop noch zur Verfügung gestellt. Wir arbeiten vor allem mit dem Programm „Teams“. Dort kann man miteinander chatten und die Lehrer können Arbeitsunterlagen ablegen.
Meiner Meinung nach ist der Unterrichtsstoff an der Berufsschule sehr viel schwieriger als an der Oberstufe. Die Lehrer gehen den Schulstoff schneller durch und man muss viel selber erarbeiten. Da alles neu ist, ist es dementsprechend auch schwieriger. Ich denke aber, mit der Zeit wird das besser und man ist schneller in einem Thema drinnen.
Nun gehe ich mit dem Zug und Bus in die Schule. Früher konnte ich ganz entspannt zu Fuß in die Schule laufen. Mein Schulweg dauerte circa sieben Minuten. Jetzt dauert er ungefähr 40 Minuten. Ebenfalls eine Veränderung ist, dass ich über den Mittag nicht mehr nachhause essen gehe. Ich esse in der Schulkantine oder auswärts, je nach Lust und Laune.
Eine Lehre ist meiner Meinung nach sehr anspruchsvoll, da man Arbeiten geht und nebenbei noch die Schule besucht. Ich gehe den ganzen Tag arbeiten und wenn ich nachhause komme, muss ich noch für die Schule lernen. Während meiner Sekundarschulzeit war ich spätestens um 17.15 Uhr zuhause und konnte meine Hausaufgaben in Ruhe vor dem Nachtessen erledigen. Jetzt muss ich meine Hausaufgaben und meine Zeit zum Lernen gut einteilen. Auch für Hobbys hat man während der Ausbildung weniger Zeit.
Dafür lerne ich jetzt aber Dinge, die mich wirklich interessieren und mir Spaß machen.
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