Kein Handwerk ohne Lehrzeit
10.02.2020 von Enrico Uffer Reportage
«Wer heutzutage mit seinem Handwerk über die Runden kommen möchte, muss innovativ und veränderungsorientiert sein, aber gleichzeitig auch auf das Erprobte und eine gewisse Konstanz setzen», verrät Enrico Uffer im Rahmen eines Workshops am Symposium des Ostschweizer Kompetenzzentrums für Berufsbildung. Er sieht es als seine Aufgabe, bei jungen Berufsleuten die Begeisterung für den Holzbau zu wecken und sie zu engagierten Holzbearbeiter/-innen EBA oder Zimmermännern/Zimmerinnen EFZ auszubilden. Dies gelinge, weil es befriedige, wenn am Ende des Tages etwas Selbstgebautes entstanden sei. Gleichzeitig müssten aber auch die Arbeitsbedingungen und der Lohn stimmen, damit sich Nachwuchskräfte für den Bau begeistern. Nicht selten haben auch Jugendliche aus dem «Unterland», die eigentlich bloss auf Ferienbesuch ins Engadin gekommen seien, schliesslich bei ihm eine Lehre begonnen. Und wer sich entschliesse, im schönen Graubünden zu bleiben, dem werde beim Fussfassen geholfen. Was liegt für einen Bauunternehmer näher, als die Mitarbeitenden beim Bau eines Hauses zu unterstützen?!
Die Uffer AG, eine wahre Allrounderin
Ob Tief-, Hoch-, Trocken-, Element- oder Modulbau; ob Zimmerei oder CNC, Enrico Uffer bietet seinen Kunden ein vielseitiges Portfolio. Frei nach dem Motto «Alles aus einer Hand, vom Dachfirst bis unter die Erde» erledigt die Uffer AG auch Strassenbau, Erdarbeiten, Grabenarbeiten, Geländebe¬festigungen und Werkleitungen, verschiedenste Maurerarbeiten, Betonbau, Abbrucharbeiten oder Kundenarbeiten oder Gipserei. Zimmerei und CNC sind die Kernkompetenzen des vielseitigen Unter¬nehmens. Sie spiegeln sich im umfassenden Angebot: Dachstühle und Bedachungen, Renovationen, Sanierungen, Fassaden, An- und Umbauten, Balkone, CNC-gesteuerte Fertigung von Holzbauteilen, Ingenieurholzbau und Tragwerken und einiges mehr.
Die Zeiten von Pinocchio sind vorbei…
Wer kennt die berühmte Marionette Pinocchio nicht, die einst vom Holzhandwerker Gepetto geschnitzt worden ist? Sie veranschaulicht für Enrico Uffer eindrücklich, wie es früher im Holzbau gewesen ist: «Hat man an einer Schnur der Marionette gezogen, war sonnenklar, welches Glied der Puppe sich wie bewegt. Heute, im Zeitalter der Digitalisierung, weiss keiner mehr so genau, wie die Welt in Zukunft aussehen wird. Es ist eine von Unsicherheit geprägte Welt. Doch den Handwerkern wird die Arbeit auch in Zukunft nicht ausgehen. Sie müssen sich jedoch weiterbilden, die neuen Technologien einsetzen und innovative Ideen kreieren!»
«QUADRIN» – die innovative Art zu Bauen
So eine innovative Idee hatte auch Enrico Uffer vor einigen Jahren: er lanciert mit «QUADRIN» den Modulbau aus Holz. Seither sind zahlreiche temporäre Modulbauten, ja sogar Ferienhäuser und Hotels in der Fertigungshalle in Savognin fixfertig gebaut, zum Kunden transportiert, und im Nu aufgestellt worden. Das Geniale ist oft ganz einfach, so ist es auch bei QUADRIN. Ein simples System, das sich ohne viel Aufwand den Kundenwünschen anpassen lässt. Von der Wahl verschiedener Grundflächen bis zur Materialisierung der Details und zur individuellen Inneneinrichtung. QUADRIN wird mit Schweizer Know-how, Holz aus den Bergen und Ökostrom, welcher auf dem Dach der Fertigungshalle in Savognin gewonnen wird, hergestellt. Die Energiebilanz ist somit bereits bei der Herstellung hervorragend. QUADRIN ist eine Idee, deren Zeit gekommen ist.
Modulbau als Partyraum, Snackbar oder Hotel
Die QUADRIN-Modulbauten dienen als Ferienwohnung, Einfamilienhaus, Büro, Verkaufsraum, Clublokal, Altersstöckli oder Partyraum. Ob als Pressezentrum, Showroom oder als repräsentative Veranstaltungs-plattform, QUADRIN erfüllt viele Wünsche. Die Bauten sind sogar als Snackbar, Kasse oder Infopoint einsetzbar und können speziell für einzelne Veranstaltungen gemietet werden. Auch grössere Gebäude wie Ho¬tels oder temporäre Unter¬künfte lassen sich aus QUADRIN Modulen zusammenstellen. Momentan wird in Savognin ein JUFA-Hotel mit 200-Betten fertiggestellt, dessen Eröffnung pünktlich für die Sommersaison 2021 geplant ist. Die Anlage soll der Ferienregion nachhaltige Impulse geben und somit zur systemrelevanten touristischen Entwicklung beitragen.
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Das Ostschweizer Kompetenzzentrum für Berufsbildung (OKB) ist eine Kooperation zwischen der Pädagogischen Hochschule des Kantons St.Gallen (PHSG) dem Institut für Wirtschaftspädagogik der Universität St.Gallen (IWP-HSG) und dem Zentrum für berufliche Weiterbildung (ZbW).Die drei Institutionen haben sich zusammengeschlossen um Aus- und Weiterbildungen für Berufsbildungs-verantwortliche der verschiedenen Lernorte anzubieten. Jedes Jahr findet im Dezember ein spannendes Symposium statt, an welchem aktuelle Berufsbildungs-Infos ausgetauscht werden.